
oben Falkenstein, Preußenschild + Staatsmotto, Sooneck. unten Rudolf v.Habsburg mit Raubrittern, Clemenskapelle, Liebesdrama der Braut von Rheinstein. 2x Klick vergrößert 2x
Darstellungen im Spiegel der Kunst
Burg Rheinstein ist durch ihre Lage 90m über dem Rhein thronend die malerischste Burg am Mittelrhein und gilt als Juwel der Rheinromantik. Wie kaum eine andere Burg des Mittelrheintals verbindet sie Kunst und Architektur mit spannender Geschichte seit 1290. Seit 2002 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal. Ihre Darstellung in der Kunst ergibt durch die künstlerische Freiheit der Wahrnehmung und Darstellung ein breites Spektrum.
Von den >5o archivierten Darstellungen sind hier 25 präsentiert:
1630 Voigtsberg am Rhein
Erbaut vom Mainzer Erzbischof 1290 und Vaitzburg, Fautsburg genannt, wird sie im Kupferstich 1630 auf dem Fels thronend in künstlerischer Freiheit ohne die eigentliche Wehrburg dargestellt, sondern nur der vorgesetzte Wohnturm dominiert. (Vergleich zur nächsten Zeichnung aus 1636).

Der lateinische Sinnspruch bezieht sich auf den bis an den Rhein reichenden Soonwald mit jagdbarem Schwarzwild, Rotwild, Rehwild.
„Cui deest animus caveat sylvam“ Wer keinen Mut hat, soll sich vor dem Wald hüten „Maximilianus aprum caedit“ Maximilian tötet einen Eber „Sed disilit ensis“ Aber das Schwert fiel weg (zerbrach)
1636 Burg Vatzberg (Fautsburg) als Zeichnung
In einer Zeichnung 1636 von Wenzel Hollar wird Burg Vatzberg (Fautsburg) von Osten (Rheinseite) gezeigt. Der Palas steht als eine Art Wohnturm an der Rheinseite, vermutlich ist er nach der späteren Zerstörung und dem Verfall zur Ruine abgerutscht und ins Tal gefallen.

1700 Beginn des Verfalls
Schon Ende des 16. Jahrhunderts begann unter dem letzten Bewohner mangels wirtschaftlicher Mittel der Verfall zur Ruine, in den nächsten Bildern dargestellt.
1817 William Turner: Burg Rheinstein Ruine
William Turner zeigt hier den Ausblick von Trechtingshausen in Richtung Bingen. Die Skizze dafür zeichnet er vom Rheinuferweg aus, als er am 25. August zu Fuß in Richtung Bingen marschiert. Von einem Baum verdeckt ist links von der Bildmitte die Klemenskapelle auszumachen. Auf einer Anhöhe ist rechts ist die Silhouette der Burg Rheinstein dargestellt. Die Straße zeigt tiefe Radspuren und zwei rastende Menschen. In diesem Werk kam es Turner darauf an, die Szenerie durch das Licht der Abenddämmerung mit leichtem Mondschein und bewölkten Himmel atmosphärisch-stimmungsvoll zu aquarellieren. (Text aus Welterbe-Mittelrheintal.de/a-william-turner-standort-22)
1819 Ernst Fries: Pinsel in Grau und Deckweiß über Bleistift

1820 Ruinenansicht als Radierung
Blick von Norden (aus NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen.

1824 Les Ruines du Chateau de Rheinstein
Blick von Norden (aus NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen.

vor 1825 Burgruine Rheinstein / Öl auf Leinwand

1825 – 1829 Wiederaufbau

1816 fiel die ruinierte Burg dem preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel – die Rheinprovinz war ein Jahr zuvor auf dem Wiener Kongress an Preußen gefallen – ins Auge. Dieser entwarf Pläne zum romantisierten Wiederaufbau der Burg, die Prinz Friedrich von Preußen 1823 zum Kauf der Burg veranlassten und ab 1825 durch Johann Claudius von Lassaulx 1825 und ab 1827 von Wilhelm Kuhn umgesetzt wurden. Sie war die erste der wieder aufgebauten Rheinburgen. Mit dem Abschluss 1829 erhielt die Burg die Namen Rheinstein bzw. Neu-Rheinstein. In einer 3. Ausbauphase von 1839 bis 1844 kamen Schlosskapelle und südlich bergauf das Schweizerhaus als Gästehaus dazu. Schinkel erhielt die mittelalterliche Bausubstanz, die sich deutlich von den Ergänzungen abhebt. Textquelle Wikipedia, gekürzt.
1828 Burg Fautsberg
Blick von Süden (aus SSO) rheinabwärts Richtung Koblenz.

1828 Dampfer „Friedrich Wilhelm“ zur Bauzeit vor Burg Rheinstein
Das aufkommende Zeitalter der Dampfschifffahrt auf dem Mittelrhein setzte unsere Vorfahren in den 1820er Jahren in helles Erstaunen.
„Da lag es nun vor uns, im hellsten Sonnenschein, auf dem prächtig wogenden Strome, das zierlich schlanke Ungeheuer, das ohne Mast und Segel, wie von Zauberkraft getrieben, mit Vogelschnelle, tosend und dampfend über die Fluten hinläuft“.
Johanna Schopenhauer 1828, Auszug aus der Dokumentation „Projekt Gutenberg-DE“
1830 La vue du chateau de Rheinstein – altkolorierte Aquatinta
Das „Jungfernfoto“ der restaurierten Burg im Schmuck der frischen Mauern mit Blick von Norden (aus Koblenz NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen.

1833 Neu-Rheinstein s.k.H. d.P. F.W.v.P. gehörig
Links oben ragt aus der bewaldeten Kuppe das Gästehaus der Burg, das „Schweizerhaus“ heraus, links von der Burg ist die Rauchwolke eines Böllerschusses gezeichnet, auf dem Fluß ein frühes Dampfschiff auf dem Mittelrhein.

F. C. Vogels Rheinpanorama, 1833 in Frankfurt erschienen, ist die wohl ungewöhnlichste Darstellung des Rheintals. Sie besteht aus zwei Ansichten von je 21,50 Metern Länge. Der eine Teil stellt mit ca. 50 Lithografien das rechte Rheinufer von Mainz bis Koblenz dar, der andere Teil mit weiteren ca. 50 Bildern das linke Rheinufer.
In DILIBRI, dem Rheinland-Pfälzischen Digitalisierungsportal, sind alle >100 Zeichnungen von F. C. Vogels Rheinpanorama als .pdf-Dateien gelistet und anzeigbar.
Aufruf >>> Liste aller Zeichnungen F. C. Vogel’s Rheinpanorama 1833
1835 Rheinstein – Lithographie
Blick von Süden (aus Bingen SSO) rheinabwärts Richtung Koblenz.

1835 Blick von Aßmannshausen auf Neu-Rheinstein
Blick von Süden (aus SSO) rheinabwärts Richtung Koblenz. Ganz links auf der Erhebung das als Gästehaus der Preußenbesitzer sanierte Schweizerhaus, rechts im Hintergrund die Clemenskapelle und die Ruine Falkenburg, die erst 1899-1902 als letzte Mittelrhein-Burg wieder aufgebaut wurde.

1837 Rheinstein – Lithographie Lemercier
Blick von Norden (aus Koblenz NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen. Das frühzeitliche Dampfschiff fährt flussabwärts.

1840 Rheinstein – Aquatinta
Blick von Norden (aus NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen.
1840 Neu-Rheinstein – Lithografie von Brandmayer
Blick von Norden (aus NNW) rheinaufwärts Richtung Bingen, links Assmannshausen.

1840 Castle of Rheinstein – Stahlstich Tombleson
Blick von Süden (aus SSO) rheinabwärts Richtung Koblenz.

1840 Neu-Rheinstein – Stahlstich Frommel & Winkles
Blick von Süden (aus SSO) rheinabwärts Richtung Koblenz.

184x William Turner: Clemenskapelle, Burgen Rheinstein, Reichenstein
William Turner beschäftigte er sich auch später noch intensiv mit diesem Ort – insbesondere, nachdem er sich 1840 mit Goethes Farbenlehre auseinandergesetzt hatte. (Text aus Welterbe-Mittelrheintal.de/a-william-turner-standort-22)
1872 Neu-Rheinstein – Ölgemälde S. R. Gifford

1873 Neu-Rheinstein – Ölgemälde C. Ph. Chr. Köhler

1910 Burg Rheinstein – Ölgemälde von unbekannt
Rechts im Hintergrund die 1899-1902 von Baron Nikolaus von Kirsch-Puricelli als Wohnburg wieder aufgebaute Burg Reichenstein und die St. Clemenskapelle.
1913 Burg Rheinstein – Ölgemälde

1925 Burg Rheinstein – Ölgemälde von Fritz Reuter

Fine