Das Morgenbachtal heute

Das Morgenbachtal ist ein einzigartiges, enges V-Tal (Kerbtal) mit dem Morgenbach, mit Kletterfelsen, Blockhalden und speziellen Pflanzen.

Das Tal gilt als eines der schönsten Seitentäler des Rheins. Es wird in Süd-Nord-Richtung vom Morgenbach, einem linken Zufluss des Rheins 7,6 km lang durchflossen, ab dem Jägerhaus im Binger Wald läuft er noch 5 km bis zur Mündung in den Rhein bei Trechtingshausen an der spätromanischen St. Clemenskapelle.

Morgenbachtal Bachlauf mit Wanderern. Quelle: Wikipedia. Foto: van Prangster zVa

Der Bach entsteht im Binger Stadtwald im südöstlichen Hunsrück etwa 700 Meter ostsüdöstlich des Salzkopfes auf etwa 540 m ü. NN unterhalb des gemeinsamen Verlaufs des Soonwaldsteigs, Rheinhöhenwegs und des europäischen Fernwanderwegs E8 in einer Lichtung.

Von rechts nimmt er nach 700 m den Hasselbach, von links nach 2.000 m den Aderbach auf. Das Morgenbachtal ist fast vollständig bewaldet und weist besonders an den felsigen Hängen am Unterlauf Niederwaldbestände auf. Am Ufer stehen vor allem Weiden und Erlen. Graureiher und Stockenten sind die häufigsten Wasservögel im Bachtal.

Der Morgenbach. Foto: Wikipedia zVa

Seit 1984 ist der untere Teil mit naturnahen Lebensräumen für viele Pflanzen und Tiere, in dem sich auch das Klettergebiet befindet, mit 170 ha unter Naturschutz gestellt. Nördlich liegt die Ortsgemeinde Trechtingshausen, östlich verläuft die Bundesstraße 9 und fließt der Rhein.

Viele Wanderwege kreuzen

Durch das Gebiet führen zahlreiche markierte Wanderwege. Der Rundweg Morgenbachtal ist 12 km lang und eine Kombination von Soonwaldsteig und Rheinburgenweg im Binger Wald. Man kann ihn im Forsthaus Jägerhaus oder auch in Trechtingshausen beginnen und im Uhrzeigersinn oder in Gegenrichtung begehen.

Postkarte 1900: Der Morgenbach Wasserfall fällt in den kreisrunden „Kochlöffel“-Teich, Foto: eBay zVa

Rheinstein, Reichenstein, Schweizerhaus, Forsthäuser

Er ist 12 km lang und verläuft zu den Burgen Rheinstein und Reichenstein, zum Schweizerhaus, zur römischen Ausgrabungsstätte Villa rustica und zur Steckeschlääferklamm. Über die „Rote Hütte“ im Morgenbachtal und über die „3 Eichen“ kann das Schweizerhaus und somit auch die Burg Rheinstein erreicht werden. Die Burg Reichenstein ist vom Schweizerhaus über den Eselspfad zu erreichen, das Forsthaus Heilig Kreuz über den Rheinhöhenweg.

Bergsteiger-Klettergebiet

Luftbild der Kletterfelsen. Foto: Deutscher Alpen Verein (Sektion Mainz) zVa

Die Kletterfelsen im Morgenbachtal mit bis zu 40 m Wandhöhen bilden ein sehr beliebtes Klettergebiet im Rhein-Main- und am Mittelrheingebiet. Es beinhaltet eine Vielzahl an Wänden und Routen in unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden. Die Sektion Mainz des Deutschen Alpenvereins betreut das Klettergebiet Morgenbachtal. Dazu gehört u.a. die regelmäßige geologische Begutachtung der Felsstabilität, die Sanierung von Sicherungspunkten und die Instandhaltung der Zuwegung.

18 Kletterrouten sind vom DAV vorbildlich betreut. Foto: Deutscher Alpen Verein (Sektion Mainz) zVa

weiterlesen >>> Morgenbachtal im Deutschen Alpenverein (Sektion Mainz)

Das Morgenbachtal früher

Im Morgenbachtal existierten vier Wassermühlen. Viele Künstler stellten, besonders im 19. Jahrhundert, das wildromantische Ambiente des Tals und die Mühlen in ihrer Sicht dar.

Postkarte 1900 Morgenbachtal mit „Letzter Mühle“ Foto: eBay. zVa

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Anhang Morgenbachtal

Literatur

  • Albrecht Greule: Gewässernamen. (= Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. Beiheft X/3). Rheinland-Verlag, Köln 1992, ISBN 3-7927-1345-4.
  • Herbert Müller: Der Binger Wald. Bingen 1986, OCLC 46084325.
  • Nils Ohl: Relief, Boden- und Landnutzungsgeschichte am Morgenbachtal bei TrechtingshausenDiplomarbeit. Mainz 2011 (dropbox.com [PDF; 53,5 MB; abgerufen am 12. August 2016]).

Einzelnachweise

  1. Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. GeoExplorer der Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-Pfalz (Hinweise)
  3. Topografische Karte 1:25.000
  4. Etymologie nach: Albrecht GreuleDeutsches GewässernamenbuchDe Gruyter, Berlin, 2014, S. 358.
  5. Verbreitung der „Bach“-Feminina nach dem Grimmschen Wörterbuch, Artikel Bach: von Lothringen über den Mittelrhein, die Wetterau, Hessen, Thüringen bis nach Schlesien. Weibliche -bach-Namen finden sich jedoch auch außerhalb dieses Bereichs im deutschen Sprachraum.
  6. H. Müller: Der Binger Wald. 1986, S. 259.
  7. Siehe die unter Literatur aufgeführte Diplomarbeit von N. Ohls, S. 48.
  8. Christine Tscherner: Weg durchs Morgenbachtal auch die vierte Saison gesperrt? (Memento vom 5. März 2020 im Internet Archive) Allgemeine Zeitung vom 3. November 2018
  9. Morgenbach Homepage Stadt Bingen

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