Familienforschung – erste Schritte

Familienforschung ist immer individuell

Sie kann dem forschen Motto “nun schaun wir mal, wie weit wir zurückkommen” folgen, sie kann aber auch durch individuelles Unwohlsein (irgendwas ist da dunkel und unklar in der familiären Vergangenheit) ausgelöst sein. Und das Schönste kann daran auch sein, immer etwas über Geschichte zu lernen. Zitationshinweis: CompGen

Die Geschichte hinter den Daten

Reine “Datensammelei” verliert schnell den Reiz. Spannender ist es, die Geschichte hinter den Daten zu finden und etwas über das Leben der Vorfahren herauszufinden. Auch wenn die tatsächlichen Ereignisse von der familiären Erzähl-Tradition abweichen.

Die Familienforschung / -recherche ist nicht beschränkt auf die “Ahnen” (also direkte Vorfahren), sondern bezieht oft auch die weitere Verwandtschaft durch Nachkommen, durch Geschwister von Ahnen und Nachkommen oder durch ehelich verbundene andere Familien mit ein. Sie kann ausgehen von einem einzelnen Vorfahren und der Ermittlung von dessen Nachkommen. Und sie kann münden in – sehr lebendige Familientreffen. Zitationshinweis: CompGen

Befragung von Familienmitgliedern

Empfehlenswert ist immer die Befragung von v. a. älteren Familienmitgliedern im Familien- und Verwandtenkreis, z. B. zur Identifizierung von Personen auf alten Familienfotos oder die Nachfrage nach deren Familienstammbuch oder Geburts- und Hochzeitsurkunden.

Es lohnt sich, diese Interviews etwas vorzubereiten durch

  • Gesprächsstarter wie Fotos und Dokumente, die als visuelle Anker Erinnerungen wecken
  • Offene Fragen stellen: Ja/Nein-Fragen vermeiden, besser ist die Aufforderung zu ausführlichen Antworten, damit spannende Geschichten entstehen
  • Eine zugestimmte Tonaufnahme des Interviews (z. B. mit dem Smartphone) ist doppelt wertvoll: Über die inhaltlichen Aussagen hinaus entsteht auch ein Audio-Dokument als wertvolle Erinnerung für den Familienforscher und die kommenden Generationen

Unterstützung durch genealogische Vereine

Einen guten Einstieg in die Thematik bieten die vielfältigen Webseiten regionaler genealogischer Vereine, wie:

DAGV >>> Deutsche Arbeitsgemeinschaft genealogischer Verbände e. V. oder

CompGen >>> Verein für Computergenealogie e. V.

Unterstützung durch Genealogie Datenbanken

Im Markt werden viele, oft kostenpflichte Abonnements von Genealogie Datenbank Betreibern angeboten. Die drei größten bezogen auf ihre Datensatzanzahl sind:

ancestry, USA, >60 Mrd. Datensätze, teilweise kostenpflichtig. Sammlung digitalisierter genealogischer Originaldokumente, DNA-Datenbank, weltweit. >>> ancestry 

FamilySearch, USA, >21 Mrd. Datensätze, kostenfrei. Genealogie Datenbankdienste der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“) an. Basierend auf mikroverfilmten Kirchenbüchern weltweit. >>> FamilySearch 

myHeritage, Israel, >35 Mrd. Datensätze, teilweise kostenpflichtig. Sammlung digitalisierter genealogischer Originaldokumente, DNA-Datenbank, weltweit. >>> myHeritage

>>> Liste großer genealogischer Datenbanken (von Wikipedia)

Unterstützung durch Archive

Tiefer gehende Forschung bezieht die Quellen in kirchlichen und weltlichen Archiven mit ein, die Dienste und Schnittstellen für Familienforscher aktiv anbieten.

lesen >>> Familienforschung in Archiven, mit Genealogie-Datenbanken und -Vereinen

Stadtarchiv Bingen a. R. >>> Tipps und Unterstützung bei der Familienforschung

Unterstützung durch weitere Internet Portale

Weitere digitale Portale zu historischen, literarischen oder geografischen Datenbanken im Kontext der Familienforschung (Auszug):

  • Addf – Archiv der deutschen Frauenbewegung, Kassel
  • APERTUS – Lesesaal der Staatlichen Archive RLP
  • Burgen Datenbank mit 40.792 Burgen, Schlösser
  • Denkmal Datenbank Kriegs-Gefallene und -Vermisste DE-A
  • Deutsche Digitale Bibliothek – digitalisierte Kunstwerke, Dokumente, Bücher
  • Deutsches Zeitungsportal – historische Zeitungen 1671 – 1994
  • Digitales Familiennamen Wörterbuch Deutschlands
  • Dilibri – Rheinland-Pfälzisches Digitalisierungsportal
  • Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V.
  • GenWiki – Genealogie Wikipedia Datenbank von CompGen
  • Kartografie RPL – Kartografie Datenbank RPL
  • LAGIS – Landesgeschichtliche Information Hessen
  • LBZ – Landes-Bibliothekszentrum RPL
  • Namenforschung.net – Portal zur Namenforschung (Onomastik) in Mainz
  • Rheinland-Pfalz Wasserportal
  • Stabi – Staatsbibliothek zu Berlin
  • Totenzettel – Sammlung Rheinland zu >80.000 Personen
  • ZDB – Zeitschriften DB deutsche Nationalbibliothek

gesamt >>> Weitere digitale Portale zu Datenbanken für die Familienforschung

Familienforschung mit sozialen Medien

Auch die sozialen Medien haben das Thema Familienforschung für ihr eigenes Marketing und die Generierung von Mitgliedschaften entdeckt. Zur Vernetzung ihrer Mitglieder ist das Themenfeld attraktiv geworden.

Familienforschung in sozialen Medien. Artikelauszug (17 Seiten), Idee & Realisation Hilmar Stiewe, Bremen, 2017, Foto: facebook.de zVa

Familienforschung in Kirchenbüchern

Familienforschung beginnt oft in Zivilstandsregistern und Registern der Heimatgemeinde. Vor 1830 versiegen jedoch diese Quellen. In frühere Zeiten gewähren die Pfarrbücher / Kirchenbücher Einblick.

lesen >>> Familienforschung in Kirchenbüchern

Sie befassen sich mit begrenzten Ereignissen des menschlichen Lebens (Geburt, Taufe, Hochzeit, Tod, Begräbnis). Frühere kath. Kirchenbücher sind im durch Floskeln verkürzten Latein (Kirchenlatein) verfasst, dass in diesem Auftritt aufgeschlüsselt wird.

weiterlesen >>> Kirchenlatein

Familienforschung in Familienbüchern

Familienbücher extrahieren aus den meist lateinisch geführten Kirchenbüchern die familiären Ereignisse Geburten mit Patenschaften, Hochzeiten mit Ehepartner, Kinder, sowie die Todesfälle, und gruppieren diese ins Deutsche übersetzt nach Familien. Familienbücher werden für viele Gemeinden erstellt und kommerziell vertrieben.

weiterlesen >>> Familienforschung in Familienbüchern

Weitere Schritte . . .

Diese „ersten Schritte“ in der Erforschung der eigenen Familiengeschichte und der Lebensgeschichte der verwandten Personen an deren Orten zu verschiedenen Zeitaltern erbrachten sehr viele Informationen auf digitalen Datenträgern oder auf dem analogen „Datenträger“ Papier.

Aus Rohdaten werden Informationen

Die Rechercheergebnisse sind zunächst nur „Rohdaten“, die in eine weiterführende und ergänzende Bearbeitung einfließen:

  • weiteres Hintergrundwissen zu einem Fundstück (Autor? Auftraggeber? Zweck? etc.) zu finden und als Metadaten (beschreibende Daten über Funddaten) zu dokumentieren / zu verzeichnen
  • eine Abschrift eines schwer lesbaren Dokumentes in einer historischen Schrift zu erstellen (Transkription)
  • bei lateinischen und französischen Urkundentexten eine Übersetzung anzufertigen

>>> weiterlesen zukünftige Seite Aufbereiten & Transkribieren & Uebersetzen“

Archivieren

Diese Rechercheergebnisse brauchen eine Ordnungsstruktur für eine einheitliche Archivierung, die sowohl für das rasche Wiederfinden bei einer Suche im Archiv, als auch für das zügige Einsortieren zukünftiger Ergebnisse sehr nützlich ist.

Dabei spielt eine individuell zu findende aber durchgängige Strukturformung des Archivs und eine ebenfalls individuell zu findende strikte Namensformung der Elemente (naming convention) eine entscheidende Rolle.

Zu „Archivierungsprinzipien und Arbeitsmittel eines analogen (Papier) Archivs und / oder eines digitalen Archivs:

>>>weiterlesen zukünftige Seite Archivieren – digital und analog (Papier)

Publizieren und Kommunizieren

Eventuell ist es interessant eine eigene Website aufzubauen um die Forschungsergebnisse mit digitalen Dokumenten und digitalen Fotos „weltweit“ zu publizieren. Dabei sind Bildrechte und Urheberrechte zu beachten.

Über eine eigene weltweit sichtbare Webpräsenz werden Familienforscher/innen auch aus anderen Ländern und Kontinenten (z. B. Auswanderung in U.S.A., Australien) sehr leicht zu Dialog- und Mailpartnern in der eigenen und deren (eventuell namensgleichen) Familiengeschichte.

>>>weiterlesen zukünftige Seite Publizieren und Kommunizieren

Der Kreis schließt sich: Nachfolgeplanung

Idealerweise sollte der Familienforscher und Besitzer des Familienarchiv frühzeitig seine/n Nachfolger/in in der Familie abstimmen und einarbeiten. Wenn dies nicht möglich ist, kann das Archiv als Nachlass an ein Stadtarchiv übergeben und damit für zukünftige Auswertungen gerettet werden.

FINE „Familienforschung – erste Schritte“ – und weitere Schritte im Überblick

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