Naturalisierung
Da sein Vater Giacomo Tabarelli österreichischer Staatsbürger war, wurde auch Johann Baptist 1889 in Trechtingshausen in der Rheinprovinz des Königreiches Preußen mit der österreichischen Staatsbürgerschaft geboren. Damit er zum preußischen Militärdienst eingezogen werden konnte, musst er vorher in einem formalen Akt mit prächtiger preußischer Urkunde vom Österreicher zum preußischen Deutschen „naturalisiert“ werden. Nachfolgend die Renaturalisierungsurkunde 1908 seiner Mutter, 1862 in Mainz im Großherzogtum Hessen geboren und getauft als Hessin oder Preußin, 1885 Österreicherin durch ihre Hochzeit mit Johanns Vater Giacomo Tabarelli aus Österreich, 1908 naturalisiert zur Preussin.

Militärische Ausbildung
Johann Baptist wurde 1909 bis 1911 zum dreijährigen Militärdienst als Artillerist nach Mainz-Gonsenheim in die Kathenkaserne einberufen. Laut seinem Reservistenkrug gehörte er zur 2. Batterie des 1.Nassauischen Feld. Artillerie Regiments No. 27.Oranien in Mainz-Gonsenheim.
„Kanonendonner ist unser Gruß“ – Reservist Tabarelli
1909 – 1911 Kathenkaserne in Mainz Gonsenheim
Das Gruppenbild seines Ausbildungsabschlusses als Kanonier in der Kathenkaserne in Mainz-Gonsenheim 1909-1911 titelte „Zur Erinnerung an meine Dienstzeit“. Johann Baptist steht als 3. von links in der 2. kompletten Reihe.
1915 – 1918 Soldat im WK1
Russische Truppen waren im August 1914 in Ostpreußen einmarschiert und siegten am 20. August in der Schlacht bei Gumbinnen. Ende August 1914 siegen deutsche Truppen unter Hindenburg und Ludendorff in der Schlacht von Tannenberg, im Februar 1915 werden die Russen endgültig aus Ostpreußen vertrieben. Im Frühjahr und Sommer 1915 gelingt es, die russischen Truppen fast fünfhundert Kilometer weit aus Ostpreußen und Polen zurückzuwerfen und große Gebiete zu erobern. Ein Sieg über Rußland ist damit aber nicht verbunden. Am 05.08.1915 wurde Warschau eingenommen.
Feldeisenbahnbetrieb im 1.WK
Bei Kriegsausbruch 1914 fuhren täglich 660 Kriegs-Züge allein in Richtung Westen. In 11.000 Transporten wurden über drei Millionen Mann und 860.000 Pferde an die Front gefahren. 1914 waren bereits eigene Eisenbahnregimenter für den Bau von Militäreisenbahnen zuständig.

Im Ersten Weltkrieg waren deutsche Soldaten auch als Feldeisenbahner in Polen eingesetzt. Diese Einheiten waren für den Bau und Betrieb von Feldbahnen zuständig, die der Versorgung der Truppen mit Material und Nachschub dienten. Mittel- und Ost-Polen war zu dieser Zeit Teil des zaristischen Russlands und Schauplatz von Kämpfen zwischen deutschen und russischen Truppen.

Die Feldeisenbahnen waren eine wichtige Komponente der deutschen Militärlogistik im Ersten Weltkrieg, insbesondere an der Ostfront, wo die Entfernungen größer waren und der Transport über Straßen oft schwierig war. Die deutschen Feldeisenbahner bauten und betrieben ein Netz von schmalspurigen Bahnen, die oft improvisiert und unter widrigen Bedingungen eingesetzt wurden. Quelle: google.com
Feldeisenbahndienst Johann Baptist Tabarelli
Johann Baptist Tabarelli war bei Ausbruch des 1. Weltkrieges Eisenbahnarbeiter bei der Reichsbahn am preußischen Bahnhof Bingerbrück und als Schaffneranwärter vor seinem weiteren Aufstieg. Militärisch ausgebildet war er als Kanonier und Fahrer.
Er wurde am 07.11.1915 zum Kriegsdienst eingezogen. Nachdem im Februar 1915 die Russen endgültig aus Ostpreußen vertrieben und im Frühjahr und Sommer 1915 fast fünfhundert Kilometer weit auch aus Polen zurückgeworfen waren, wurde am 05.08.1915 Warschau eingenommen. Johann Baptist Tabarelli wurde ab November 1915 bis 27.11.1918 im Feldeisenbahndienst bei einer mobilen Formation im Kriegsgebiet in Polen bei Warschau eingesetzt.
Johann war als deutscher Eisenbahn-Soldat in Baracken an polnischen Eisenbahn-Knotenpunkten untergebracht.

Stehend die deutschen Feldeisenbahner zur Abfertigung der Wagen mit deutschen Soldaten für die Frontlinien 1915 mit Pickelhauben.

Helfen und Reparieren
Zu den Aufgaben gehörte es, zerstörte Schienenwege wieder instand zusetzen, auch steckengebliebene Pkw wieder flott zu machen.

1918 zurück im Zivilleben

Nach Kriegsende kehrte er ins Zivilleben zurück.
„Tabarelli ist am 28.11.18 hier eingetroffen, militärärztlich untersucht, für dienstfähig befunden, aus dem Feldeisenbahndienst entlassen und der Eisenbahndirektion Mainz als dienstfähig überwiesen worden“
Seine Unterlagen
Militärpass und Führungszeugnis
„Militärpass des Kanoniers Johann Baptist Tabarelli, 1. Nassauische Feldartillerie-Regiment Nr. 27 Oranien, 27. Batterie. Jahresklasse 1909“. Oben links per Stempel vermerkt: „Schaffneranwärter“. Lose innenliegend: Führungszeugnis.
Vor- und Nachname: Johann Baptist Tabarelli, geboren am 11ten Dezember 1889 zu Trechtingshausen, Verwaltungsbezirk Coblenz, Bundesstaat: Preußen
Stand oder Gewerbe: Eisenbahnarbeiter, Religion: katholisch, Körpergröße 1,66 m, Stiefellänge: 29 cm, Stiefelweite: 4.“ Textquelle: Militärpass
Soldatische Ausbildung 1909 – 1911
Datum und Art des Diensteintritts: Am 13ten Oktober 1909 als zwanzigjährig[er] Freiwilliger […], Datum und Art der Entlassung: Am 23ten September 1911 zur Reserve […] nach Trechtingshausen, Kreis St. Goar, Bez. Kdo. Koblenz. […]
Nr. der Truppenstammrolle: Nr. 47 für 1909, Besondere militärische Ausbildung: Ist ausgebildet als Fahrer I der fahrenden Feldartillerie mit dem Revolver 79. […] Textquelle: Militärpass
Militärpass zum WK1-Einsatz 1915 – 1918
Vom 07.11.1915 bis 27.11.1918 im Ersten Weltkrieg (Feldeisenbahndienst bei einer mobilen Formation im Kriegsgebiet. Dann Verlegung nach Polen. Nach Kriegsende zurück ins Zivilleben: „Tabarelli ist am 28.11.18 hier eingetroffen, militärärztlich untersucht, für dienstfähig befunden, aus dem Feldeisenbahndienst entlassen und der Eisenbahndirektion Mainz als dienstfähig überwiesen worden. Textquelle: Militärpass