St. Clemenskapelle Trechtingshausen

Seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

St. Clemenskapelle bei Trechtingshausen. Fotos: links: Wikipedia, rechts: trechtingshausen .welterbe-mittelrheintal.de. zVa

Lage

Die St. Clemenskapelle liegt ca. 1 km südlich von Trechtingshausen auf der Höhe von Burg Reichenstein unmittelbar am Rhein, innerhalb des Friedhofsbezirks St. Clemens.

Friedhofsbezirk St. Clemens in Trechtingshausen am Rhein. Foto: Alfred Tabarelli 2022. Zur Bildvergrößerung anklicken.

Ursprünglich stand hier auch das frühzeitliche Trechtingshausen hinter dem weit in den Rheinlauf vorgeschobenen Mündungsdelta des Morgenbaches. Wegen des immer wieder starken Hochwassers wurde der Ort auf den wesentlich höher gelegenen heutigen Standort flussabwärts verlegt.

Geschichte

Die St. Clemenskapelle wurde 1212 erstmals urkundlich genannt und in der heutigen Bausubstanz im 2. Viertel des 13. Jahrhunderts am Standort älterer Vorgängerbauten errichtet, die bis in die Römerzeit zurückreichen. Es wird ein römischer Votivbau aus dem 3./4. Jahrhundert für die angelandeten Ertrunkenen angenommen.

Zur Zeit der Erbauung befand sich der „Sprengel St. Clemens“ im Besitz der Reichsabtei Kornelimünster. Weihedatum und Bauherr sind nicht überliefert.

Der Legende nach wurden hier die Herren von Burg Sooneck und Burg Reichenstein als Raubritter 1282 durch König Rudolf von Habsburg hingerichtet.

St. Clemenskapelle Trechtingshausen, Hauptschiff mit Chor, Altar, Glasmalerei St. Nikolaus und St. Clemens. Foto 2000: hic-sunt-dracones. zVa

Die St. Clemenskapelle war bis 1823 die Pfarrkirche des Sprengels St. Clemens mit Oberheimbach, Niederheimbach, Trechtingshausen und Weiler bei Bingen. Der jetzige Kirchenbau ist weitestgehend unverändert erhalten geblieben.

Seit 2002 ist die St. Clemenskapelle Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

St. Clemenskapelle Altarraum von der Orgelempore aus, Foto: Norbert Schöck. zVa

Architektur und Baubeschreibung

Die St. Clemenskapelle ist eine dreischiffige spätromanische Pfeilerbasilika aus dem Anfang des 13. Jahrhundert. Sie wurde im Stil der niederrheinischen Romanik errichtet. Erkennungsmerkmale des Baustils sind die Kleeblattfenster und die Blendrosette im Westgiebel, sowie die reiche Farbfassung, die anhand neuester Untersuchungen rekonstruiert werden konnte. Im Inneren sind Reste von Wandmalereien des 14. Jh. und das Chorgestühl mit Schnitzereien aus dem 16. Jh. zu besichtigen.

Clemenskapelle Innenraum Hauptschiff. Foto: Wikipedia 2009. zVa

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St. Clemenskapelle in der Kunst

Die St. Clemenskapelle bei Trechtingshausen wurde als reizvolles Motiv der Mittelrhein-Landschaft von vielen Künstlern in den Jahrhunderten dargestellt. 

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St. Clemenskapelle heute

Luftbild des Areals der St. Clemenskapelle nach ihrer Renovierung, dahinter die Reihengräber, davor die Michaeliskapelle, die Urnengräber und ältere Reihengräber.

Foto: Wikipedia (Ausschnitt). zVa

früher Pfarrkirche, heute Friedhofskapelle

Clemenskapelle bei Trechtingshausen am Rhein, Westseite flußabwärts nach Koblenz. Foto: Wikipedia. zVa

St. Clemenskapelle, Ostseite flußaufwärts nach Bingen. Das helle Grabkreuz links markiert das Tabarelli-Grab mit Johann Baptist Tabarelli, Elisabeth Walldorf verh. Tabarelli, Klaus Tabarelli, Christel Metzroth verh. Tabarelli.

St. Clemenskapelle, Ostseite flußaufwärts nach Bingen. Foto: Alfred Tabarelli. zVa

Öffnung und Besichtigung: Küsterin Frau Pappert, Tel.: 06721 / 63 41

St. Michaelskapelle

früher Beinhaus, heute Leichenhalle

Weitere Ausführungen zur St. Michaelskapelle und Fotos der Graffiti an den Innenwänden siehe Seite „St. Clemenskapelle – ArchitekturKapitel „St. Michaelskapelle“.

Michaelskapelle auf dem Friedhof von Trechtingshausen. Bildquelle: Alfred Tabarelli 2022. Zur Bildvergrößerung anklicken.