Die St. Clemenskapelle bei Trechtingshausen ist eine dreischiffige spätromanische Pfeilerbasilika aus dem Anfang des 13. Jahrhundert, 1212 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war bis 1823 die Pfarrkirche von Oberheimbach, Niederheimbach, Trechtingshausen.
Außendarstellungen im Spiegel der Kunst
Als reizvolles Motiv wurde sie seit 1800 von vielen Künstlern gewählt und in künstlerischer Freiheit in der Darstellung variiert:
1819 Lithografie „St. Clement im Rheingau“
In der Lithografie von Quaglio wird die St. Clemenskapelle als „St. Clement im Rheingau“ tituliert, allenfalls wäre „beim Rheingau“ charmant.
In künstlerischer Freiheit wurde an der Landstraßenseite der Kapelle der Rhein mit Uferdickicht und Kahn eingezeichnet, Dadurch steht die Kapelle 180 Grad gedreht zur Realität.
Rechts der Schatten der Michaelskapelle, links im Hintergrund rheinaufwärts eine phantasievolle Burg Rheinstein Darstellung.
1820 Kupferstich „Die Clemens Capelle“
Delkeskamp zeigt die Kapelle jetzt positionsgerecht mit der Apsis zur Rheinseite. Menschen rechts unten bewundern in Caspar-David-Friedrich-Manier Kapelle und Landschaft.
1823 Lithografie „St. Clemens Kirche am Rhein“
Lüderitz zeigt die Gebäude 1823 von der Landseite, es fehlt die umgebende Schutzmauer und das hohe Eingangstor zum Areal. Auf der späteren Bahntrasse / Bundesstraße verläuft die Landstraße nach Bingen.
1824 kolorierte Lithografie „St. Clement“
In der Lithografie von Hullmandel wird die St. Clemenskapelle als „St. Clement“ tituliert, in künstlerischer Freiheit wurde der Kirchturm von seiner Südost Ecke an die südwestliche Ecke „versetzt“.
Rechts die Ruinen-Silhouette von Burg Rheinstein, die von Schinkel bis 1829 wieder aufgebaut wurde. Links unten das kleine Zugangstor zum Friedhof, in mittiger Position das größere Eingangsportal zum Areal von der Landstraße nach Bingen her, auf der bis 1859 die linksrheinische Eisenbahnstrecke zum damaligen Grenzbahnhof in Bingerbrück an der damaligen preußisch/hessischen Grenze in Betrieb genommen wurde.
1829 Kupferstich „Die Clemens Capelle“
1840 Aquatinta „Die Clemenskapelle – La chapelle de St. Clemens“
1840 kolorierte Aquatinta „Die Clemens Kapelle“
1844 Stahlstich „Die Clemenskirche und Ruine Falkenburg“
1845 Aquatinta „Die Clemens Kapelle“
1846 Stahlstich „Die_Clemenskirche_und_Ruine_Falkenburg“
Gemälde von Ludwig Lange (1808 Darmstadt – 1868 München), Stahlstich Johann Poppel (1807 Hammer bei Nürnberg – 1882 Ammerland am Starnberger See). Aus: Gustav Georg Lange, Original-Ansichten der historisch merkwürdigsten Städte in Deutschland nach der Natur aufgenommen (Darmstadt: Gustav Georg Lange 1846), Bd.5
1855 Bleistiftzeichnung „Clemenskapelle“
1867 „Die Clemens Kirche und Burg Reichenstein“
Der enorme technische Fortschritt in Preußen hat die St. Clemenskapelle eingeholt: Die neu gebaute zweigleisige Bahntrasse und die Masten der Telegrafenleitung, rechtsrheinisch eine frühe Lokomotive im „Adler“ Baustil, auf dem Rhein ein frühes Dampfschiff.